Willkommen im Sayn Space! Schön, dass du hier bist. Du fragst dich jetzt sicher, was es mit Sayn Space auf sich hat, was dich hier erwartet. Um diese Frage zu beantworten, muss ich etwas weiter ausholen…
Es fing alles Ende 2013 mit meinem Ausscheiden im Viertelfinale von The Voice of Germany an. Die Teilnahme war mein letzter Versuch gewesen, mich doch noch nach dreizehn Jahren als aktive Singer-Songwriterin damit anzufreunden, wie man/frau heutzutage als Künstlerin zu leben und zu arbeiten hat (Stichwort ‘konstante Selbstvermarktung’). Stattdessen war ich nach dieser Erfahrung mehr denn je davon überzeugt, dass etwas mit unserer Gesellschaft grundsätzlich falsch läuft. Um diesem Bauchgefühl systematisch auf den Grund zu gehen, beschloss ich, wieder meinen Psychologinnenhut aufzusetzen und schrieb mich 2015 an der Universität Auckland, Neuseeland, als Doktorandin ein. In meiner Doktorarbeit ging ich der Frage nach, inwiefern unsere ‘kulturelle Logik’ (also das, was wir für selbstverständlich und erstrebenswert erachten) dazu beiträgt, dass immer mehr Menschen in der westlichen Welt trotz materiellem Wohlstand depressiv werden, insbesondere Frauen. Wie viele andere Sozialwissenschaftlerinnen und gesellschaftlichen Kommentatoren kam ich zu dem Schluss, dass besagte kulturelle Logik – die von Beschleunigung, Selbstoptimierungszwang, Vereinzelung und ständigem Wettbewerb, sowie dem Verlust von Sinnhaftigkeit und Gemeinschaft geprägt ist – weder ökologisch und sozial noch psychisch nachhaltig ist.
Bereits Anfang 2014 hatte Sayn die Bühne betreten. Zum einen als mein künstlerisches Alter Ego – ich wollte mich auch nach aussen hin von The Voice distanzieren und nicht mehr unter meinem bürgerlichen Namen auftreten – zum anderen als ein Begriff für einen anderen Seins- oder Saynsmodus, der sich von eben dieser kulturellen Logik abzukoppeln vermag. Damals fehlte mir allerdings noch das analytische Werkzeug, um genau fassen und erklären zu können, was ich eigentlich mit Sayn, abgeleitet vom englischen Wort ‘sane’ (geistig und psychisch gesund) und von ‘Sein’, meine. Heute würde ich sagen: Resonanz, Verbundenheit, Sinnhaftigkeit erleben; ein In-der-Welt-Sein, das nicht auf Kontrolle, Effizienzbesessenheit und einer instrumentellen Beziehung zu anderen fusst; Denk-, Fühl-, Handlungs- und Interaktionsweisen, die es uns ermöglichen, den komplexen Herausforderungen der Gegenwart produktiv zu begegnen, ohne uns dabei aufzureiben oder selbst zu verlieren.
Ich habe lange Zeit damit gehadert, mich nicht auf eine berufliche Identität festlegen zu können. Es erschien mir ‘unprofessionell’, unreif, als steckte ich in einem Entscheidungsproblem fest: sollte ich mich auf Musik, Wissenschaft oder die Arbeit als Trainerin und Workshop-Leiterin konzentrieren? Inzwischen sehe ich diese drei Tätigkeiten als komplementär, denn sie alle entspringen dem Wunsch, etwas mehr Sayn in die Welt zu bringen:
· In meinem Podcast In-Sayn beleuchte ich aus sozialpsychologischer Sicht, wie sich unsere kulturelle Logik auf die Psyche auswirkt und welche Möglichkeiten wir haben, anders zu denken, zu fühlen, zu agieren und mit anderen in Beziehung zu treten.
· Als Musikerin, Künstlername Sayn, setze ich mich künstlerisch und auf persönlicher Ebene mit diesen Themen auseinander. Sayns-Momente zu erleben, sei es beim Songwriting, bei der kreativen Zusammenarbeit mit anderen KünstlerInnen oder im Dialog mit dem Publikum, ist, was mich hier an- und umtreibt.
· In das Saynsspiel oder Game of Sayn schliesslich fliessen sowohl meine Forschungsarbeit als auch meine künstlerische und didaktisch-praktische Erfahrung ein. Hier geht es darum, zusammen neue Saynsweisen zu entwickeln, zu entdecken und auszuprobieren.
Wenn dich das, was du hier gelesen und gesehen hast, anspricht, lade ich dich ganz herzlich ein, Teil der Sayn Space Community zu werden und so meine Arbeit zu unterstützen. Du wirst dann benachrichtigt, wenn es eine neue Podcastfolge gibt, ein neuer Konzerttermin steht oder du dich für das nächste Saynsspiel anmelden kannst. Mit der Zeit werden sicher noch weitere Veranstaltungsformate und Austauschmöglichkeiten hinzukommen.
Jetzt aber erst einmal viel Vergnügen beim Stöbern!
Poster und Begleitmaterial für ein nur für kurze Zeit aufgeführtes Ein-Mann-Stück meines Kollegen, Artem.
ARTEM
Eine übersichtliche und moderne E-Commerce-Website für das lokale Modelabel Marta. Für Mobilgeräte und den Verkauf auf Instagram optimiert. Kleidung von Lauren Winter und Ulihu.
Marta
Eine jährliche Publikation von der Circle Gallery, die tief in die zyklische Natur kultureller Bewegungen eintaucht.
Circle
Ich arbeite seit ihren Anfängen mit der ethischen Accessoire-Marke Touzery an deren Branding, Website und saisonalen Lookbooks zusammen. Taschen von Cuero&Mør.